"Das Wesentliche alles Schrecklichen habe ich damals jedenfalls für mich behalten."

(Fritz Steisslinger)


1939-1945: Zweiter Weltkrieg

Steisslingers Landschaften sind fast immer Überblickslandschaften von einem erhöhten Standpunkt aus. Wichtiger als die Wiedergabe konkreter Einzelheiten ist für Steisslinger immer der stimmungsvolle Gesamteindruck. Seine Farbigkeit und Expressivität machen Steisslinger zum Ausnahme-Künstler und lassen sich allenfalls mit den späten Landschaften von Lovis Corinth und den Städtebildern Oskar Kokoschkas vergleichen.

 

Die Barbarei des Nazi-Regimes verschont Steisslinger. Er wird nie mit einem Malverbot belegt, seine Werke gehören auch nicht zum Kreise der von den Nazis „verfemten Kunst“. An Ausstellungen beteiligt sich Steisslinger nur ein einziges Mal in jener Zeit.

 

Mit Blick auf Schule und Ausbildung seiner Kinder wird die beabsichtigte Emigration immer wieder aufgeschoben. Schließlich kommt es nicht mehr zur geplanten zweiten Reise und auch nicht mehr zur Übersiedlung. Im September 1939 wird Steisslinger mit 48 Jahren zum zweiten Mal Soldat – und verliert schließlich zwei seiner drei Söhne im Krieg.